Franz Grillparzers Weg führte von Wien nach Triest. Sein Ausruf der Verzückung und Erleichterung angesichts des Meeres erfolgte nach einer durchreisten Nacht und zwei durchfahrenen Tagen. Auch in diesem Buch ist Triest Zielpunkt der Reise, wenngleich die alte Hafenstadt erst nach einer Reihe von Zwischenaufenthalten erreicht wird. Die Autoren überqueren die Karawanken, erforschen das von Durchreisenden kaum registrierte Kanaltal, ersteigen die Gipfel der Julischen Alpen, unternehmen einen Abstecher in das vergessene Resiatal, fahren in das anschließende Slowenien, unterbrechen die Reise in Aquileia, Cervignano und Görz und kommen schließlich nach Triest, dessen zwiespältige Geschichte der letzten 100 Jahre sich im täglichen Leben widerspiegelt. Auf dieser Reise bewegen sie sich ständig über Grenzen - Sprachgrenzen, historische, landschaftliche, politische Grenzen. Und sie erfahren, daß weder Sprachen, noch Geschichte, Landschaften und schon gar nicht Politik dauerhafte Grenzen zwischen Menschen aufzurichten imstande waren. Die Wanderung von den Karawanken zum Adriatischen Meer wird eine Reise vom Anfang der Geschichte bis in unsere Zeit.
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